Erstmals schriftlich erwähnt wird die Geteilschaft Simplon Bergalpe in einer Schenkungsurkunde vom 20. Oktober 1290. An diesem Tage übergeben mehrere Geteilen dem Spital des hl. Jakobus alle Wiesen und Weiden auf dem Simpelberg. Der damalige Verwalter des Spitals, Kaplan Petrus von Naters, und Magister Andreas, Spittler der Johanniter für Savoyen, nehmen die Schenkung entgegen. Diese ist das Entgelt für eine Strasse, die von den Alpgeteilen durch Spitalgüter angelegt worden war.
Wann genau die Geteilschaft Simplon Bergalpe gegründet wurde, ist unbekannt.
Die Entstehung des Geteilschafts-, respektive Genossenschaftswesens mag im Zusammenhang mit der Entwicklung der mittelalterlichen Bauernzünfte gesehen werden, die als eigentliche Schutz- und Trutzbünde jedoch andere Zielsetzungen verfolgten. Die Geteilschaften hingegen dienen seit Jahrhunderten der Ordnung das bäuerliche Wirtschaftsleben des Wallis. Sie regeln insbesondere die Nutzung gemeinsamer Güter wie Wasser, Wald oder Alpweiden und sind für Bau und Unterhalt kollektiver Werke wie Wasserfuhren, Wege, Alpeinrichtungen, Backöfen usw. zuständig.
Vielleicht entstand die Geteilschaft Simplon Bergalpe im Zusammenhang mit der im 13. Jahrhundert stattfindenden Entstehung der Kleingemeinden des Meiertums Naters, des späteren Zenden Brig. Im 13. und 14. Jahrhundert bildeten sich im Zusammenhang mit dem allmählichen Loskauf von Feudalherrschaften vielerorts Bauernzünfte und Geteilschaften mit dem Ziel, sich gegen Nichtburger bzw. Nichtgeteilen abzuschirmen und Allmenden, Wälder und Alpen als geschlossene Wirtschaftsverbände zu nutzen.
Vielleicht entstand die Geteilschaft Simplon Bergalpe aber auch viel früher.